1083
findet sich eine erste urkundliche Erwähnung mit dem Namen "Gerratesried" Norbert von Taur-Hohenwart, Bischof von Chur schenkt dem Chorherrenstift von Habach u.a. eine Schwaige zu „Gerratesried.“
1248
befindet sich Geretsried im Besitz des Herzog Rudolf von Wittelsbach
1297
schenken die Wittelsbacher „Gerharzrieden“ dem Kloster Fürstenfeld bei Bruck
1312
wird Buchberg in den Klosterbüchern von Beuerberg als „Swaig ze Puechperg“ genannt
1315
findet eine Erwähnung der Nikolauskirche als Filialkirche von Königsdorf statt. Nach ihrem Brand von 1722 und ihrer Wiedererrichtung durch die Erzdiözese Freising wird sie am 18.09.1722 von Freiherr Franz von Kapfing und Lichteneck, Fürstbischof von Freising, geweiht.
1460
nennen die Benediktiner Klosterbücher „Schwaig Wahl“
1621
nennt sich die Schwaige „Gerolsried“, 1714 „Gerezried“
1722
Zerstörung der hölzernen Nikolauskapelle durch einen Brand und Neubau derselben als barocker Steinbau
1745
wird der Name Geretsried dauerhaft eingeführt
1818
Gründung der verwaltungsrechtlichen Gemeinde Gelting
1937
Das Lager Föhrenwald wird als Wohnsiedlung mit Einfamilien- und Reihenhäusern für die Beschäftigten der DAG (Dynamit Aktiengesellschaft) erbaut. Die Straßen werden nach den Gauen des Großdeutschen Reiches benannt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wird es zum Auffanglager für Displaced Persons (DPs). Nach kurzer amerikanischer Verwaltung übernimmt ab November 1945 die Flüchtlingsorganisation UNRRA (United Nations Relief and Rehabilitation Administration) die Verantwortung. Ihr folgt die IRO (International Refugee Organisation), die den jüdischen DPs das Recht auf Selbstverwaltung einräumt. Durch die Errichtung von Schneiderwerkstätten, Friseur- und Schusterläden bereiten sich viele Juden auf die Auswanderung nach Israel, in die USA oder Kanada vor.
1938
Im Im Auftrag des Reichsrüstungsministeriums und des Oberkommandos des Heeres (OKH) beginnt im Januar 1938 im Wolfratshauser Forst der Bau des Werkes Fabrik zur Verwertung Chemischer Stoffe durch den Konzern Dynamit A.G. (DAG) und des Werkes Deutsche Sprengchemie (DSC) durch den Konzern Westfälisch-Anhaltische Sprengstoff A.G. (WASAG). Die Gesamtfläche beträgt 720 ha. Zur selben Zeit entstehen auch die Wohnsiedlungen für Angestellte sowie Massenwohnlager für Arbeiter der beiden Werke im Lager Stein, Buchberg und Föhrenwald. Etwa 6000 Bau- und Montagearbeiter errichten wechselweise in fünf Jahren die beiden Werke. Die Gebäude sind sehr solide gebaut, mit Erdwällen umschichtet und die Dächer mit Bäumen und Sträuchern bepflanzt. Ihre Werkbahnen und Betonstraßen bestimmen heute noch das Stadtbild Geretsrieds.
Unter den über 4000 Arbeitern der DAG, Tarnname „Tal I“ und der DSC, Tarnname „Tal II“ befinden sich Dienstverpflichtete, Gastarbeiter, Fremdarbeiter aus den damaligen Bündnisstaaten Deutschlands und schließlich Zwangsarbeiter. Daneben gibt es die deutschen Fachkräfte und Ingenieure. Bei den Zwangsarbeitern handelt es sich vornehmlich um Polen, Russen, Franzosen, Belgier und Niederländer. Ihre Behandlung ist oft sehr rau und ungerecht. Bei Missachtung der Befehle werden Strafen wie Doppelschichtarbeiten, Prügel und Ausgangssperren verhängt. Auf die Gesundheit wird nur selten Rücksicht genommen und das Essen kommentiert eine Zeitzeugin so: „Das Essen war äußert primitiv, geschmacklos und oft ungenießbar…“
1945
Zerstörung und Demontage der Rüstungsbetriebe im Auftrag der amerikanischen Militärregierung
1946
Am 7. April trifft in Geretsried der erste Transport von Heimatvertriebenen aus dem Sudetenland ein. 554 Personen aus Graslitz werden in das Lager Buchberg der DAG eingewiesen. Es folgt ein weiterer Transport am 19. Juni 1946 aus Tachau mit 137 Personen, die im ehemaligen Verwaltungsgebäude, dem heutigen Rathaus untergebracht werden. Ein dritter Transport kommt am 11. Oktober 1946 mit 110 Personen aus der Gegend um Karlsbad an. Bei den Vertriebenen und Flüchtlingen handelt es sich vorwiegend um Frauen, Kinder und ältere Menschen. Die Männer sind teils noch in Kriegsgefangenschaft, teils vermisst. Mit Hilfe des Suchdienstes des Roten Kreuzes werden die Familien im Laufe der Zeit wieder zusammengeführt. Das Gut Schwaigwall und die umliegenden Bauernhöfe versorgen die Lagerinsassen mit Nahrung. Erste Arbeitsmöglichkeiten finden die Frauen im Lager Föhrenwald, wo sie im Haushalt tätig sind und die Männer bei den Demontagearbeiten der Rüstungswerke.
1948
Männer der ersten Stunde gründen die „Industriegemeinschaft Voralpenwerke“, die den Charakter einer Notgemeinschaft hat und 1967 in „Industriegemeinschaft Geretsried e.V.“ umbenannt wird. Zweck des Vereins ist „die behördlicherseits eingeleitete Ansiedlung industrieller Unternehmungen in dem Gelände der Voralpenwerke zu fördern und zum Erfolg zu bringen.“ Damit verbunden ist das Ziel, „daß die Unternehmungen den in der engeren Umgebung angesiedelten und noch anzusiedelnden Flüchtlingen wirtschaftlich gesicherte Arbeitsstätten und damit ausreichende Erwerbsmöglichkeiten bieten können und so ihre neue Heimat sichern helfen.“ Erster Vorstand der IG wird Dipl. Ing. Erich Golde. Darüber hinaus zeigen sich auch Handwerksbetriebe engagiert und bauen ihre Existenzen in Bunkern und Baracken neu auf. Durch deren gute Ausbildung, den beständigen Fleiß und starken Arbeitswillen wächst das Wirtschafts- und Gemeinwesen rasch an. Dies führt 1950 zur Gründung der Gemeinde Geretsried unter dem 1. Bürgermeister Karl Lederer.
1949
Großer Lagerbrand im Lager Buchberg
1950
Gemeindegründung, Karl Lederer aus Graslitz wird Erster Bürgermeister
1970
Stadterhebung unter Bürgermeister Heinz Schneider
1978
Im Rahmen der Gemeindegebietsreform wird Gelting der Stadt Geretsried zugeteilt
1983
Städtepartnerschaftsvertrag mit der französischen Stadt Chamalières (Auvergne)
2008
Einweihung des neuen Geretsrieder Zentrums um den Karl-Lederer-Platz
2010
Großes Jubiläum - 60 Jahre Gemeinde, 40 Jahre Stadt Geretsried
2013
Eröffnung des neuen Museums der Stadt Geretsried, das die besondere Geschichte der Stadt eindrucksvoll veranschaulicht
2014
Michael Müller (CSU) wird ab 1. Mai neuer Erster Bürgermeister
2015
25-jähriges Jubiläum der Städtefreundschaften und Eröffnung der Freien Waldorfschule Isartal in Geretsried
2016
Der 1,8 km lange Bewegungsparcours im Stadtwald wird eröffnet
2017
Die Neugestaltung des Stadtzentrums beginnt
2018
Zum Geretsrieder Kulturherbst wird erstmals auch ein regionaler Kunsthandwerkermarkt eröffnet
2019
Mit 26069 Einwohnern bleibt Geretsried die größte Stadt im Landkreis Bad Tölz Wolfratshausen
2020
Jubiläumsjahr: Die Stadt Geretsried erinnert an die Gemeindegründung vor 70 Jahren und an die Stadterhebung vor 50 Jahren
2021
Feierliche Eröffnung des interkommunalen Hallenbades, an dessen Finanzierung acht Kommunen des Nordlandkreises sowie der Landkreis beteiligt waren
2022
Nach den Corona-bedingten Einschränkungen finden erstmals wieder unzählige Feste und Veranstaltungen statt
Museum der Stadt Geretsried
Graslitzer Straße 1
Geretsried
08171 / 62 98 - 160
08171 / 62 98 - 507
Montag | 07:30 - 12:30 Uhr | |
Dienstag | 07:30 - 12:30 Uhr | 14:00 -16:00 Uhr |
Mittwoch | 07:30 - 12:30 Uhr | |
Donnerstag | 07:30 - 12:30 Uhr | 14:00 - 18:00 Uhr |
Freitag | 07:30 - 12:30 Uhr |
Bürgersprechstunde mit dem Ersten Bürgermeister Michael Müller:
Donnerstags,
16:00 - 18:00 Uhr
nach Terminvereinbarung
Bitte beachten Sie, dass die Stadt Geretsried keine Wohneinheiten vermietet oder vermittelt. Nutzen Sie für Anfragen diesbezüglich bitte die einschlägigen Immobilienportale.